Tor

[Bild kommt noch]

[Firstpost]

Jiro drehte sich noch ein letztes Mal um - nun sah er den langen Weg, den er gegangen war. Das Stück vom Dorf bis hier nach oben war nicht gerade kurz gewesen und dann hatte Jiro auch noch seinen Rucksack dabei... Doch die Landschaft hier war wunderschön, es sah so verlassen aus. Der Junge mochte keine Orte, die total überbaut waren und man kaum noch ein Fleckchen grün sah. Klar, von diesen Städten gab es nicht viele und Jiro war auch in einem kleinen Dörfchen aufgewachsen, aber auf den wenigen Ausflügen, auf welchen er bisher war, hatte ihn das immer gestört.
Erneut machte er eine 180 Grad Drehung und blickte direkt auf das Tor des Schlosses. Der Eingang zum Internat, welches er ab nun besuchen würde. Leise seufzte Jiro und trat dann mit kleinen, unsicheren Schritten durch das alte verrostete Tor.

[Zum Pausenplatz - Brunnen]

Der Wagen, in dem Ray ins Internat gebracht wurde, kahm schlitternd und knapp vor dem Tor zum stehen. Raiyne öffnete die Wagentür und sah sich mit ausdruckslosen Augen um. Na toll, da laufen doch eh nur Streber rum. der Junge zog ärgerlich seinen Koffer aus dem Auto. Miss Granger (seine 'Pflegemutter' verabschiedete sich mit einer Herzlichen Umarmung von ihm. "Mach mir nicht zu viel Unfug, Junge." sagte sie mit einem Blick über ihren Brillenrand, lächelte ihn jedoch an. Er lächelte kurz zurück und sah dem davonfahrenden Auto nach. Mit seinem Koffer und der Tasche ging er als langsam durch das Tor und sah sich mit einem gelangweilten Blick um.

[zum Brunnen]

[Firstpost]

Der Wagen bremste kurz vor dem Tor, die Wagentür auf Fahrerseite öffnete sich und ein Mann stieg aus. Wütend knallte er die Tür zu und ging um das Auto herum. Ren öffnete die Augen und blinzelte noch ganz verschlafen, als die Tür neben ihm mit einem Ruck aufging. "Dad?", fragte Ren verwirrt. Doch sein Vater hörte nicht auf ihn, zog ihn stattdessen aus dem Auto und schleppte Ren hinter sich her quer über den Schulhausplatz auf das Internat zu. "Hey!", rief Ren und versuchte, sich loszumachen. Aber keine Chance, sein Vater hatte ihn fest im Griff. Plötzlich drehte sich dieser um und schrie Ren an: "Was fällt dir eigentlich ein, einfach wegzulaufen? Ich musste einen Flug absagen, nur um dich hierherzubringen! Du konntest ja nicht einfach hier bleiben, nachdem unsere Nachbarn dich gestern extra hergefahren hatten, oder?!" Ren zuckte zusammen. Er war sich solche Wutausbrüche von seinem Vater nicht gewohnt. "Lass es uns einfach hinter uns bringen", seufzte sein Vater und ging wieder in Richtung Internat. Ren folgte ihm, dieses Mal ohne grossen Widerstand.

[zum Direktorat]

Shin starrte gelangweilt aus dem Fenster, während sein Onkel Kenta den Kleinwagen die steile Bergstraße entlang steuerte. Sie waren schon sehr lange unterwegs und bei jeder Kurve knirschte das Kies unter den Reifen; Kenta hatte es eilig. Vor dem großen, rostigen Eingangstor des Internates kam der dunkle Toyota quietschend zum stehen. Er hastete zum Tor und stiess es auf. Shin zog währenddessen seinen schweren Rollkoffer vom Rücksitz. Nun wanderte sein Blick interessiert über die alten Gemäuer des Internates Mir Moria. Sein Onkel musterte in hastig und schüttelte ihm zum Abschied mit festem Griff die Hand. "Streng dich an", sagte er mit fester Stimme, "und mach keine Dummheiten!" Er drehte sich zum Auto und ging zur Wagentür. Er blickte ein letztes Mal zurück, murmelte "Viel Glück", zog die Tür auf und führ schlitternd davon. Nachdenklich folgte Shins Blick dem Heck des Wagens. Er hatte ein mulmiges Gefühl. Jetzt bin ich auf mich gestellt. Ich kenne niemanden. Werde ich hier Freunde finden? Er drehte sich um und ging mit unsicheren Schritten auf den alten Brunnen zu.

[Brunnen]