Wald

[Toiletten 2. Stock]

In Windeseile war Cai aus dem Gebäude gelaufen und befand sich nun am Waldrand. Mit einpaar raschen Handgriffen hatte er sich den Rest der Klamotten ausgezogen und sie in ein kleines Baumloch gesteckt - dort, wo er sei.e Kleider auch sonst immer deponierte.
Anschliessend begann er wieder, zu laufen, immer schneller und schneller bis er spürte, wie die Kraft in ihm wuchs und sich sein Körper langsam verformte, bis er schliesslich kein Mensch, sondern ein Wolf war. Der Schmerz bei der Verwandlung hatte er diesmal kaum gespürt, so stark pumpte das Adrenalin durch sein Herz.
Es fühlte sich an, als hätte er den kleinen Mausjungen verloren und Wut auf Lyall entstand bei Cai. er kann doch nichts dafür... Oder? Er darf Mizuki nichts antun...!
Ohne irgendein Ziel rannte Cai durch den Wald, soweit bis er den Geruch von Mizuki nicht mehr wahrnahm. Nach einer ungewissen Zeit stoppte der Dunkelhaarige und blickte über eine Bergspitze auf das Tal hinab, dann begann er, zu heulen. Das Wolfsgeheul war lauter als sonst - Cai steckte all seine Kraft darin - er wollte einfach seine Ruhe und nicht an andere denken zu müssen.

[Toiletten, 2. Stock]

Mizuki rannte mit tränenverschleierten Augen aus dem Gebäude, dass seit drei Jahren sein Zuhause bedeutete.
Er lief auf einem kleinen Kiesweg, bis er beim Waldrand angelangt war. Etwas Angst hatte er schon - noch nie war er ganz allein im Wald gewesen, ausserdem kannte er sich dort ja auch nicht wirklich aus. Ich schaff das..., dachte sich Mizuki und trat in den Wald. Nervös sah er nach links und rechts, wobei er etwas bemerkte, was nicht in den Wald zu gehören schien. Neugierig ging er hin. Es waren Kleider in einem Baumloch, und als Mizuki vorsichtig danach griff, musste er feststellen, dass es Cai's waren. Also war er wirklich im Wald. Mizuki wusste, dass es sinnlos war, jedoch bekam er Angst um Cai.
Da riss ihn ein Geräusch aus den Gedanken. Ein Heulen - ein Wolfsheulen. "CAI!", rief Mizuki leicht ängstlich. Er rannte in die Richtung, aus der das Heulen kam. "Cai!"
Schon war er vom Weg abgekommen - er wollte auf dem schnellsten Weg zu Cai. "Cai!", rief er abermals.
Schliesslich verstummte das Heulen. Noch ein paar Schritte ging Mizuki in die Richtung, in welcher das Heulen zuvor gewesen war, bevor er sich umsah. Der Weg war schon lange nicht mehr zu sehen - er war von Bäumen und Büschen umgeben, und als er zum Himmel sah, merkte er, dass die Sonne am Untergehen war. "CAI!!!", rief er ängstlich. "Cai!"
Er sah hinter sich, jedoch schienen seine Fussspuren vom Erdboden verschluckt. "Cai!", schluchzte er. Er wollte nicht alleine bei Dunkelheit im Wald sein! Er wollte zu Cai...

Ich werd doch jetzt nicht krank im Kopf, oder...?!, dachte Cai wütend und verwirrt, als er hörte, wie jemand weit entfernt seinen Namen rief - es war Mizuki, da war der Dunkelhaarige sich ganz sicher. Doch der würde bestimmt nicht alleine in den Wald kommen. Besonders nicht, um nach Cai zu rufen.
Aber als die Rufe nicht aufhörten, beschloss Cai, nachzusehen und er wandte sich vom Felsen ab. Dann lief er durch den dicht bewachsenen Wald, immer in die Richtung, aus welcher die Laute lauter wurden.
Irgendwann war Mizuki's Geruch ziemlich stark und einen Moment später erblickte der Wolf den Kleinen zwischen den Bäumen hindurch. Er überlegte, ob er stehen bleiben, weggehen oder auf den Jungen zugehen sollte, entschied sich dann aber für letzteres, denn Mizuki sah richtig ängstlich aus und sein Gesicht war tränenüberströmt.
Mit langsamen Schritten ging Cai auf ihn zu, doch er erinnerte sich daran, dass er immer noch in Wolfsgestalt war - aber zurückverwandeln konnte er sich nun ganz bestimmt nicht.
Allerdings konnte er so auch nicht mit ihm sprechen, also ging er einfach immer näher, bis er etwa einen halben Meter von dem Mausjungen entfernt war.

Mizuki sah vom Boden auf, als er ein leises Geräusch hörte. Verschreckt sah er auf - ein Wolf stand nur etwa ein halber Meter von ihm enfernt. Ängstlich rutschte er auf den Knien zurück, dann, als er etwas weiter entfernt war, sah er dem Wolf in die Augen. "Cai!", rief er glücklich, als er ihn erkannte.
Schnell ging er zurück zu ihm, umarmte ihn, vergrub sein Gesicht in dem weichen, dunklen Fell. "Ich hatte solche Angst!", sprach er in das Fell auf Cai's Rücken. "Es tut mir so Leid...ich...du wolltest allein sein, nicht?" Dennoch dachte er nicht daran, seine Arme von Cai's wärmendem Wolfskörper zu lösen. Er grub die Finger in sein Fell, und als er das tat, konnte er Cai's Herz schlagen spüren. "Cai...", murmelte er leise. "Bitte...entschuldige!"

Irgendwie tat es gut, dass Mizuki ihn umarmte - vorher hatten sie das zwar auch, doch zu diesem Zeitpunkt hatte Cai versucht, ihn zu trösten. Und jetzt wollte er... ihn trösten?
Nur zu gerne hätte der Wolf dem Jungen geantwortet, also konnte er nur seinen Kopf über die Schulter von Mizuki legen und seinen Duft einatmen.
Eine Weile verharrten sie so, dann ging Cai einen Schritt zurück und bedeutete dem Mausejungen mit der Schnauze, ihm auf den Rücken zu steigen. Er hatte vor, zum Waldrand zurückzugehen, um sich verwandeln und anziehen zu können - es würde viel einfach sein, wenn er sprechen konnte.

Mizuki wollte Cai erst gar nicht aus seiner Umarmung lassen, jedoch konnte er ihn ja auch nicht einfach festhalten - fähig dazu wäre er ohnehin nicht gewesen.
"Ich-ich soll da rauf? Bin ich nicht viel zu schwer? Ich meine..."
Cai jedoch sah ihn mit eine durchdringenden Blick an, und er gehorchte. Vorsichtig schwang er ein Bein über den Wolfskörper, und schon sass er auf Cai's Rücken.
"W-wohin gehen wir?", fragte er noch nach, obgleich er wusste, dass Cai nicht antworten konnte. Dennoch war er sich nicht sicher, ob Cai zum Schloss zurück gehen wollte, oder irgendwo anders hin - was der Grund für seine Nachfrage war.

Oh mann, dachte sich Cai, wiso ist Mizuki immer so übervorsorglich?, grinste jedoch innerlich bei diesem Gedanken. Nun den Kleinen auf dem Rücken, lief der schwarze Wolf los, immer schneller - jedoch wohl darauf bedacht, nicht zu schnell zu rennen, nicht dass der Mausjunge noch hinunterfiel.
Nach einer Weile waren sie wieder am Waldrand angelangt, wo Cai seine Klamotten verstaut hatte. Kurz liess er den kleinen Jungen absteigen, dann klemmte er sich sein Zeugs zwischen die Zähne und verschwand hinter einer Reihe von Büschen. Rasch verwandelte er sich zurück und zog sich deine Hosen und Schuhe wieder an - das Shirt hatte ja immer noch Mizuki.
Anschliessend ging er wieder zum Kleinen zurück, ein Lächeln auf den Lippen. Allerdings kam ihm dann aber wieder in den Sinn, was er Mizuki eigentlich noch fragen wollte. "Sag mal...", begann er, "Bist du echt in Ordnung? Ich meine... ich habe gesehen was dieser A*** von Doktor dir angetan hat...!" Erneut wirbelte dies die Wut in Cai auf, doch er schaffte es irgendwie, ruhig zu bleiben und zu warten.

Mizuki musste sich in Cai's dichtem Fell festkrallen, so dass er während des schnellen Laufes nicht hinunterfiel. Dabei legte er sich beinahe flach auf Cai, die Beine an dessen Körper geklemmt.
Als sie beim Waldrand angelangt waren, kletterte Mizuki von Cai's Rücken, und beobachtete, wie der Wolf zu dem Baum ging, in dem er seine Klamotten versteckt hatte.
Während er ein leises Rascheln hörte, konnte er nicht umhin, sich vorzustellen, wie Cai sich umzog, und er wurde ganz zittrig.
Als Cai wieder zurückkam, und nach seinem Befinden fragte, antwortete Mizuki wahrheitsgemäss: "Ja, bin ich.", und lächelte Cai an. "Und bitte...ich meine, sei nicht mehr wütend...", murmelte Mizuki, und sah in Cai's vor unterdrückter Wut verdunkelten Augen.
Nervös zupfte Mizuki an seinem (oder besser Cai's) viel zu grossem T-Shirt herum. "Ich...weisst du, mit wem du in einem Zimmer bist?", fragte er, um vom Thema abzulenken. Langsam wurde es ihm wirklich peinlich.

"Ich bitte dich... sowas passiert dir doch nicht jeden Tag, wie kann es dir dann gut gehen..?!" Cai biss die Zähne aufeinander und versuchte, nicht mehr wütend zu sein - so wie Mizuki ihn gebeten hatte - doch es war nicht einfach, besonders, wenn er wusste, dass der Mausejunge bestimmt nicht vollständig die Wahrheit sagte,
Auf die Frage des Kleinen antwortete Cai ziemlich desinteressiert: "Keine Ahnung... ich glaube, sie haben die Listen immer noch nicht ausgehängt. Aber wir werden ja sehen. Und du? Hast du schon 'ne Ahnung?" Sein Plan, nicht beizutagen, das Thema zu wechseln war somit total schief gelaufen und die Laune des Dunkelhaarigen sank von Sekunde zu Sekunde. Ich könnte eben so gut schwanger sein, dachte er sich von sich selbst genervt und lehnte sich an einen Baum.

Mizuki unterliess es, auf Cai's Bemerkung einzugehen - er wollte nicht, dass Cai sich noch mehr darüber aufregte. Er merkte zwar, dass Cai das Thema nicht wechseln wollte, jedoch empfand Mizuki das jetzt für das einzige, was er für ihn tun konnte - ihn abzulenken.
"Nein, ich auch nicht.", murmelte Mizuki. Jedoch hatte er jetzt plötzlich etwas Angst davor - was, wenn er mit irgendeinem Perversling in's Zimmer kam? Und mit wem kam Cai in ein Zimmer? Hoffentlich war es jemand, den Cai mochte...aber nicht zu sehr...am liebsten wäre Mizuki mit Cai in ein Zimmer gekommen. Obwohl das wohl auch nicht ganz in Ordnung gewesen wäre - bekam Mizuki doch schon jetzt halbe Herzattacken, wenn er Cai ansah...

Cai nickte kurz, doch eigentlich war es ihm ziemlich egal, mit wem er in einem Zimmer war. "Ich glaube nicht, dass die anderen schon mit dem Abendessen fertig sind... Willst du wieder zurück?", erkundigte der Grössere sich und irgendetwas in ihm schrie danach, dass Mizuki doch bleiben solle.
Er selbst hatte eigentlich noch Hunger, aber momentan war dies nur ein Gefühl in Hintergrund.

"Ich...naja...nicht wirklich...", murmelte Mizuki leise, und errötete etwas. Der Grund dafür, dass er nicht wieder hineinwollte, war nicht etwa, dass er keinen Hunger hatte - den hatte er nämlich, von einem Löffel Tomatensuppe wird auch ein Mausejunge nicht satt - sondern mehr, dass er noch eine Weile mit Cai zusammen sein wollte - alleine. "A-aber, du musst natürlich entscheiden.", fügte er noch unsicher hinzu.
Der Himmel war mittlerweile ganz dunkel geworden, und Mizuki dachte daran, was passiert wäre, hätte Cai ihn nicht im Wald gefunden. Mizuki hätte Riesenängste ausstehen müssen, hatte er als Maus doch Angst vor allen möglichen grösseren Tieren.

Ein kleines Lächeln machte sich auf Cai's Gesicht breit, als er den Kleinen antworten hörte. "Hm okay. Und was willst du machen?" Der Ältere überlegte und stiess sich dann vom Stamm weg, ehe er einen Schritt auf Mizuki zu machte. "Klettere mir auf den Rücken, ja? Ich will dir was zeigen."
Mit einem Grinsen drehte der Junge sich um undging in die Hocke, damit der Mausejunge besser aufsteigen konnte.

"Ich weiss nicht...", murmelte Mizuki, als Cai ihn fragte, was er jetzt machen wolle. Dann schien Cai jedoch selber eine Idee zu haben, denn er befahl Mizuki, ihm auf den Rücken zu klettern. Mizuki's Herz schlug schneller. Es war doch schon etwas ganz anderes, wenn Cai ihn trug, wenn er ein Wolf war, als wenn er ein Mensch war. Mizuki hatte keine Zweifel, dass Cai stark genug war, ihn zu tragen - trotzdem war er nervös, dass Cai ihn als zu schwer empfinden könnte. "Oh...wenn du...ich meine...okay...", stotterte er, und wusste nicht recht, was er sagen sollte.
Dann fasste er sich ein Herz und ging ein paar Schritte auf Cai zu, stoppte hinter ihm. "Ich...", gab er von sich, dann gab er sich einen Ruck, und stieg auf Cai's nackten, muskulösen Rücken. "Wo willst du hin?", fragte er nervös, und schaute Cai's Profil an, dass er von hinten noch knapp sehen konnte.

Als Mizuki schliesslich - und nach einigem Zögern auf Cai's Rücken geklettert war, hielt dieser den kleinen Jungen fest, ein Grinsen auf den Lippen.
Nachdem sie schon einpaar Meter gelaufen waren - oder vielmehr nur der Dunkelhaarige - drehte Cai seinen Kopf nach hinten, sodass er in Mizuki's weich geformtes Gesicht blicken konnte. "Das wirst du schon noch sehen, Kleiner" Seine Mundwinkel verzogen sich noch mehr zu einem Grinsen, dann beschleunigte er sein Schritttempo.
[verlassene Hütte]

[von seinem Zimmer (37)]

Genervt eilte der Langhaarige in den Wald. Nach nur etwa drei Minuten konnte er aber nicht anderst und schlig mit der Faust, mit voller Wucht gegen einen Baum. Seine Hand schmerzte zwar, aber er spürte den Schmerz garnicht mehr. Er lehnte sich gegen den Baum und erschrack ab sich selbst als plötzlich etwas feuchtes über seine Wangen rollte. Ich fang doch jetzt nicht an zu flennen, wie ein kleines Kind?! Er wischte sich die Träne weg, doch er spürte wie ihn alles überkam. Er sah seine tote Schwester vor sich und kniff die Augen zusammen, als wolle er die schrecklichen Bilder jener Nacht verdrängen. Hätte ich Luna damals doch nur gerettet... Dann müsste ich mich jetzt nicht so schuldig und einsam fühlen..
Raiyne spürte schon wieder eine Träne und schlug wutentbrant auf den Baum ein. Wütend über sich selbst, wütend über dieses Internat und wütend auf seinen -wortwörtlich - Gottverdamten Clan.
Als er den Baum schon soweit demoliert hatte, dass man wie eine kleine Einbuchtung ausmachen konnte, lies er seine Fäuste sinken. Er wischte sich noch einmal über die augen und schüttelte kurz den Kopf. Wenn Luna ihn so sehen würde.. Er wollte garnicht daran denken wie sie ihn ansehen würde. Er setzte sich und lehnte mit dem Rücken gegen den Baum. Er schloss die Augen und genoss die kühle Briese die über sein Gesicht strich.

[Speisesaal]

Der Direktor hatte sich schon gewundert, was sein Rabe ihm so dringend mitteilen wollte, doch als Cram nach einigen Minuten quer durch den Wald, immer dem schwarzen Vogel folgend, gelaufen war, sah er schliesslich doch noch jemanden; Cram erkannte ihn gleich an seinen langen dunkeln Haaren und trat langsam näher.
"Raiyne?", fragte er vorsichtig und trat vor den sitzenden Jungen.

Raiyne riss die Augen auf und sprang auf die Beine als er eine ihm nicht wirklich bekannte Stimme hörte. Als er dann den Direktor sah, fragte er sich wie der ihn gefunden hatte.
Der schwarzhaarige fasste sich jedoch schnell wieder und sah den Direx mit eher kaltem Blick an. "Was ist? Ist es etwa verboten nach dem Essen noch im Wald zu sein oder so?" Es war Raiyne sehr wohl klar dass der Derektor kaum deswegen hier war, aber er hatte doch einfach irgendetwas sagen müssen und etwas besseres ist ihm nicht eingefallen. Darum bemüht eine möglichst gelangweilte Mine zu machen stand Raiyne nun vor Cram und sah seinen Gegenüber an.

Etwas verwundert über die Reaktion Raiyne's trat Cram einen Schritt zurück und musterte den Jungen besorgt.
Dann schüttelte er den Kopf. "Nein bis 21 uhr ist das nicht verboten oder soetwas, ich wollte nur nachsehen, was mit dir los ist. Schliesslich bin ich ja dein Lehrer - und nicht zu vergessen - Schuldirektor und sollte mich um meine Schüler kümmern."
Eigentlich war es dem Direktor klar, dass Raiyne bestimmt nichts von sich preis geben würde, doch Cram hatte immer noch etwas Hoffnung. "Ist denn etwas passiert? Vielleicht etwas mit den anderen Schülern?"

Raiyne hört dem Lehrer nur mit halbem Ohr zu.
"Man muss sich nicht um mich kümmern, ich kann sehr gut auf mich alleine aufpassen", der 'Black Angel' sprach mit kühler Stimme.
Der Direktor schien nicht nachzugeben und fragte wieso Raiyne denn hier war. "Warum? Ich wollte einfach mal meine Ruhe, doch im Internat scheint dies ja nicht möglich zu sein."
Raiyne war selbst überrascht dass er dies jetzt gesagt hatte. Aber auf irgend eine seltsame Art und Weise hatte er das Gefühl als könne er dem Direktor vertrausen. Innerlich schüttelte er aber den Kopf. Niemandem kann man vertrauen, redete er sich wieder einmal ein.

"Bist du dir da sicher, Raiyne?", hackte Cram nach und deutete auf den Baum hinter dem Jungen, welcher einige Einbuchtungen zeigte.
"Natürlich kann ich dir nicht verbieten, einen Ort zu suchen, an dem es ruhig ist, aber ich bin mir sicher, dass es solche Orte auch im Internatsgebäude gibt - beispielsweise die Bibliothek oder natürlich auch dein Zimmer. Hast du es denn gefunden?" Dder Direktor leggte den Kopf schräg, bekam jedoch langsam das Gefühl, dass Raiyne wirklich nur seine Ruhe wollte.
"Kann ich etwas für dich tun?", wagte er noch einen letzten Versuch und blickte den Schüler vor ihm nachdenklich an.

Auch wenn Raiyne am liebsten einfach weg wäre, blieb er stehen und sah den Mann der vor ihm stand an. Er bemühte sich um einen gelangweilten Blick.
"Ja, ich bin mir sicher. Sonst wäre ich jetzt nicht am leben, und sie müssen garnicht erst so tun als wüssten sie nicht von welchem Clan ich komme", sagte Raiyne und ignorierte den Blick des Lehrers, der kurz auf den Baum gerichtet war.
Der Langhaarige lächelte nur spötisch als sein Gegenüber die Bibliothek erwänte. "Bibliothek? Ich? Nein, dass passt nicht. Und mein Zimmer? Na schön wärs wenn ich wenigstens dort meine Ruhe habe"; Raiyne wollte noch etwas sagen, schloss dann aber den Mund, da er sich sowiso über sich selbst wunderte, dass er so viel sprach. Er hat noch nie mit jemandem so 'offen' geredet. Ausser mit Luna natürlich, aber seine Schwester war nicht mehr bei ihm und so war er zu 100% auf sich alleine gestellt.
Auf die letzte Frage des Direktors antwortete der Junge nur mit einem knappen 'Nein' da er befürchtete sonst schon wieder in einem Wortschwall zu enden.

Zu Raiynes Aussage über seine 'Wurzeln' erwiderte der Direktor nichts, schliesslich wollte er sich nicht in solche privaten angelegenheiten einmischen und war sich zudem ziemlich sicher, das der Junge nichts darüber erzählen würde.
"Weshalb hast du denn in deinem Zimmer keine Ruhe? Ist etwas mit deinem Zimmergenossen nicht in ordnung?", erkundigte Cram sich verwundert.

Raiyne 'betete' insgeheim dass der Lehrer nicht zu seinem Clan sagte, diese Aussage war dem Jungen blöderweise einfach rausgerutscht.
Innerlich seufzte Raiyne. Was wollte der Typ eigendlich von ihm? Er hatte nur seine Ruhe gewollt und hatte sie für kurze Zeit auch, aber natürlich muss wieder irgend ein Erwachsener kommen und alles versauen.
Eigendlich ist es nicht einmal so schlimm mit dem zu reden, Raiyne biss sich bei dem Gedanken erschrocken auf die Zunge. Er schaute für einige Sekunden etwas perplex in das Gesicht des Lehrers, riss sich dann jedoch zusammen und versuchte sich auf die Frage seines Gegenübers zu konzentrieren.
"Nicht so wichtig", versuchte er dann aber Cram's Frage auszuweichen. Er konnte aber auch unmöglich sagen dass zwei Typen in seinem Zimmer waren und rummachten. Er Langhaarige schüttelte den Kopf. "Ist auf jeden Fall echt nicht wichtig", er wusste zwar dass es ein schwacher Versuch war, den Lehrer zu überzeugen, aber ihm viel beim besten Willen nichts besseres ein.