[33] Lyall Reed & Jiro Chat

"Uhm.. nein, schon okay..", murmelte Jiro, den Blick zu Boden gerichtet. Eigentlich war er ja etwas sauer auf den Grösseren, aber wenn der sich ja entschuldigte... Jiro seufzte. Er war einfach zu oft naiv.
Und woher wusste Lyall überhaupt von seinen Knie...? Als Jiro wieder hochblickte, schaute er geradewegs in die dunkeln Augen des Grösseren und er errötete abermals. "Naja.. also... mein Knie... ich glaub' ich hab's mir aufeschürft.. Also als ich gefallen bin...", stotterte der Katzenjunge und krempelte langsam seine Jeans hoch - was sich jedoch als Problem herausstellte, da die Jeans viel zu eng dafür war.

Lyall bemerkte, wie rot Jiro wurde, als er seinen Blick bemerkte. Nur mit Mühe konnte er ein Grinsen unterdrücken - der Kleine war ja schon irgendwie süss...
Schnell befreite er sich von diesen Gedanken, und konzentrierte sich wieder auf Jiro's Verletzung.
"Zeig mal her...", murmelte Lyall, während er sich kurz umdrehte, und den Erste-Hilfe-Kasten hervorholte. Als er sich wieder zu Jiro drehte, versuchte dieser mühevoll, die Jeans hoch zu ziehen - es schien nicht wirklich zu funktionieren. "Zieh sie doch aus - sonst reibst du mit der Jeans nur noch mehr dran rum.", meinte er, und hob eine Augenbraue.

In der Zeit, in der Lyall den Erste-Hilfe-Koffer geholt hatte, hatte es Jiro immer noch nicht geschafft, seine Hose irgendwie hochzukrempeln und er biss sich leicht genervt auf die Lippe.
Als der Grössere vorschlug, die Jeans doch auszuziehen, war Jiro schon beinahe daran, den Knopf zu öffnen, zögerte dann aber doch. Er konnte sich doch nicht einfach ausziehen... vor jemandem den er ja eingentlich gar nicht kannte! Was wenn er irgend solch ein Perversling war?
Der Kleine schüttelte rasch den Kopf. Eigentlich war Lyall viel zu nett zu Jiro, als das er ein Lüstling sein konnte - ausserdem waren sie ja beide Jungs, als brauchte der Katzenjunge sich keine Sorgen machen zu müssen...
Ohne noch weiter zu überlegen, öffnete er auch den Reissverschluss und zog die Jeans bis zu den Knöcheln hinunter, wobei seine zierlichen bleichen Beine zum Vorschau kamen. Erst einen Moment später bemerkte er, das er heute ja seine Fahrrad-Unterhosen trug und Jiro's Wangen verfärbten sich knallrot.

Lyall lächelte Jiro aufmunternd zu, als dieser so zögerte. Und trotzdem, als er dessen Unterhosen sah, konnte er sein Lachen fast nicht verkneifen. Ein tiefes, dunkles Lachen kam ganz kurz aus seinem Mund, bevor er sich fasste und es in ein Grinsen überging. "Sorry, wollt' ich nicht.", murmelte er, den Mund zusammengepresst, um nicht wieder loszulachen.
Dem Kleinen schien die Situation mehr als peinlich zu sein, seine Wangen waren feuerrot, und er schaute verlegen weg.
Lyall gab sich einen Ruck und ging mit dem Verbandszeugs vor dem Kleinen in die Hocke. Einen Moment lang sah er auf Jiro's Wunde, dann öffnete er den Kasten, und griff nach einer Wundsalbe, von der er dann etwas auf Jiro's Schürfung auftrug. Lyall kam nicht umhin, Jiro's Beine anzuschauen, verarztete er eben diese doch gerade. "Du musst 'n bisschen mehr essen, Shortie.", murmelte er, bevor er nach einem passenden Pflaster griff, und das vorsichtig über die Wunde drückte. "Musst schon sagen, wenn's weh tut.", meinte er, und schaute Jiro in die Augen.

Das Lyall lachte, überraschte den Katzenjungen kaum - er hätte sich bestimmt auch kaputt gelacht, wenn jemand anders solche Unterwäsche trug. Er seufzte leise und nickte bloss, als der Grössere sich erneut entschuldigte.
Jiro schaute zu, wie Lyall eine Salbe aus dem Koffer nahm und den Deckel abschraubte um anschliessend etwas vom Inhalt auf die kleine Wunde Jiro's zu streichen. Die weissliche Salbe war angenehm kühl und liess den Kleinen etwas entspannen. Als der Grössere das mit dem Essen erwähnte, blieb Jiro stumm - er wusste nicht was er darauf antworten sollte, schliesslich ass er immer so viel, wie er Hunger hatte...
Nachdem Lyall ihn fertig verarztet hatte, betrachtete der 'Verletzte' sein Knie kiritsch und lächelte dann leicht. "Schon okay", meinte er und strich mit dem Daumen über das Pflaster. "Uhm... danke, Lyall" Er blickte den anderen Jungen an und brachte sogar ein Lächeln zustande.

Entschuldigend lächelte Lyall den Kleinen noch mal an, wegen der Shorts. Es war aber auch zu lustig...
Najah.
Er war etwas überrascht, als der Kleine ihm dankte und ihn anlächelte - hatte er doch das Gefühl gehabt, der Katzenjunge mochte ihn nicht und würde nie für ihn lächeln. Er erwiderte das Lächeln schief, während er dem Kleinen in die verschiedenfarbigen Augen sah. Er war schon etwas spezielles, dieses tollpatschige kleine Kätzchen...
"Das ist übrigens mein Bett...", brummte er. Er hatte Jiro aus praktischen Gründen auf seinem Bett abgesetzt - es war näher bei der Zimmertür gewesen. "Wenn du magst kannst du schon da bleiben.", fügte er noch hinzu, weil er sich sonst unfreundlich vorgekommen wäre. Langsam erhob er sich, während er dem Kleinen noch immer in die faszinierenden verschiedenen Augen sah.

Als Lyall dem kleinen Katzenjungen so in dessen Augen sah, errötete er - normalerweise versuchte er, seine Augen möglichst zu verstecken, doch Lyall starrte sie richtig an. Bestimmt wieder so jemand, der mich als falsch bezeichnet..., dachte Jiro mit einem traurigen Gesichtsausdruck und wandte den Blick ab.
Erschrocken schaute er dann aber wieder zum Grösseren, als dieser meinte, Jiro sässe auf seinem Bett. "E-entschuldigung...", entgegnete der Kleine leise und wollte seine Jeans wieder hochziehen, doch da die Salbe noch nicht ganz eingezogen war, würde er wohl so rumlaufen müssen, damit er die Hosen nicht besudelte... Er seufzte leise und stand dann auf, um zum anderen Bett hinüberzulaufen - allerdings hatte er vorhin seine Jeans nicht ganz ausgezogen, sondern nur bis zu den Knöcheln. Dadurch konnte er seine Beine nicht richtig bewegen und fiel der länge nach hin, wobei er seine Hände gerade noch vor's Gesicht halten konnte, bevor er auf dem Boden aufprallte. Nicht schon wieder...

Jiro's errötetes Gesicht war einfach nur süss - und eigentlich liess Lyall sich nicht auf solche Bezeichnungen hinab, jedoch fand er für die Mimik des Katzenjungen schlicht keinen anderen Ausdruck.
Er wollte gerade noch etwas zu Jiro's Jeans sagen, oder sowas wie "Pass auf!", aber da war's schon zu spät. Einmal mehr war Jiro hingefallen. Nur dass jetzt kein Lyall da gewesen war, der ihn aufgefangen hatte. Schon das dritte Mal heut..., dachte sich Lyall, halb belustigt, halb besorgt.
Obwohl Lyall sich mehr oder weniger sicher war, dass ein Junge sich bei so einem Sturz sich nicht viel machen konnte, ging er zu dem Kleinen, streckte ihm die Hand hin, um ihm aufzuhelfen und murmelte: "You seem to need some kind of gurdian to prevent you from hurting yourself, don't you?" Er lächelte dabei, sodass es scherzhaft rüberkam.

Jiro seufzte leise und rappelte sich dann so schnell wie möglich auf, vor lauter Peinlichkeit war sein Gesicht schon ganz rot. Zu Lyall's Kommentar sagte er erst einmal nichts - er wusste ja schliesslich selbst, das er zu unfähig war, auf sich selbst aufzupassen. Wie hatten seine kleinen Geschwister es bisher bloss mit ihm ausgehalten...?
Die Hand des Grösseren sah er erst, nachdem er wieder senkrecht auf dem Boden stand und er blickte Lyall entschuldigend an. Da der Katzenjunge sowiso nicht wusste, was er sagen sollte, schlurfte er langsam die letzten Schritte zu seinem Bett und setzte sich darauf, um seine Jeans vollkommen auszuziehen - nicht, das er nocheinmal umfliegen würde.
Dann sah er sich im Raum um - wo ist mein Rucksack..?!, fragte der Kleine sich und blickte hilfesuchend zu Lyall. "Uhm... weisst du, wo ich mein Gepäck hingestellt hab...?", erkundigte er sich zaghaft, auch wenn er nicht wirklich das Gefühl hatte, das der Grössere wüsste, wo er sein Zeugs hingestellt hatte.

Lyall quittierte den entschuldigenden Blick Jiro's mit einem leichten Lächeln, bevor er sich umdrehte und sich auf sein Bett - auf welchem ja zuvor Jiro gesessen hatte, setzte. Als Jiro vorsichtig nach seinem Koffer fragte, wandte er sich kurz überlegend ihm zu, bevor er antwortete: "Hast du wahrscheinlich im Direktorat stehen lassen." Denn als er Jiro das erste mal gesehen hatte, hatte er den Koffer noch - beim Abendessen allerdings nicht mehr. Da er ja auch nicht im Zimmer war, und jeder Neuzugang zum Direktorat musste, um herauszufinden, in welches Zimmer er gehörte etc, kam er zu diesem Schluss.
"Aber 's Diktorat ist jetzt geschlossen.", fügte er noch hinzu, während er eine Augenbraue leicht hob.

Im Direktorat...? Jiro versuchte sich zu erinnern, wo er heute überall gewesen war und nickte dann kaum merklich. Als Lyall jedoch meinte, dass das Direktorat bereits geschlossen sei, seufzte der Katzenjunge erneut.
"Aber ich hab doch mein ganzes Zeugs dort drin...", murmelte er leicht verloren und senkte den Kopf, die Öhrchen flach an diese angelegt.
Er hatte all seine Klamotten, Erinnerungsfotos, Badeutensilien und das Ganze in seinem Rucksack - wie sollte er ohne all dies bis morgen aushalten...?

Lyall verzog das Gesicht, als Jiro so bekümmert drein schaute, die kleinen Katzenöhrchen verstärkten den Ausdruck noch.
Er blies etwas Luft zwischen seinen Lippen aus, bevor er fragte: "Was brauchst du denn alles?"
Vielleicht konnte er dem Kleinen ja irgendwie helfen...
Kleider und Waschsachen konnte er ihm ausleihen - obwohl Lyall's Klamotten dem Katzenjungen vermutlich viel zu gross sein würden.

Als Lyall Luft zwischen seinen Lippen ausbliess, ergab das einen witzigen Ausdruck auf dem Gesicht des Grösseren und Jiro lachte. Gleichzeitig verfärbten sich seine Wangen aber wieder rötlich, schliesslich sollte man ja nicht über solches Zeugs lachen - und Lyall schien es ja irgendwie nicht absichtlich gemacht zu haben. Oder wollte er den Katzenjungen etwas aufheitern...? Rasch schüttelte der Kleine den Kopf. "T-tut mir Leid", meinte er und antwortete dann: "Naja.. Also... so ziemlich alles... eigentlich..." Jiro überlegte kurz. Da Lyall sowieso viel grösser war als er selbst, würde dem Kleineren ein Shirt sicher zu lang sein. "Uhm... vielleicht könntest du mir einfach ein langes Shirt ausleihen...?", bat er vorsichtig und legte den Kopf leicht schief, während sein Katzenschwanz gespannt hin- und her schweifte*.

*keine Ahnung ob das passt (:

Lyall lächelte leicht, als Jiro so zu lachen begann - und das wegen ihm... Er war froh, den Kleinen endlich mal zum Lachen gebracht zu haben.
"Ein Shirt also..?" Lyall erhob sich, ging zu seinem Kleiderschrank, besah sich seine Shirts. Da bei Jiro ohnehin alle Lyall's Shirts viel zu lang sein würden, griff er einfach nach dem zu oberst liegenden T-Shirt - einem taubengrauen mit rundem Halsausschnitt. Er warf es Jiro zu.
"Brauchst du sonst noch was?"

Jiro wippte etwas ungeduldig - weshalb auch immer - auf der Bettkante herum und lächelte leicht, als er das Shirt ohne irgendwelche Probleme fangen konnte.
"Danke", meinte er mit einem Lächeln und überlegte. "Also eine Zahnbürste... aber ich denke nicht... also das du eine zweite hast...oder?" Der Kleine zuckte mit den Schultern, er würde ja wohl nicht gleich sterben, wenn er sich einmal nicht die Zähne putzte.
Er faltete das graue Shirt von Lyall auseinander und hielt es vor sich hin. Es würde bestimmt genügend lang sein, damit der Katzenjunge es als Nachthemd benützen konnte.

"Nein, ich hab' keine zweite... Aber kannst' ja meine benutzen...", brummte er mit einem schiefen Grinsen. Natürlich war es als Witz gemeint, jedoch wäre es amüsant, wenn Jiro es für ernst gemeint halten würde... Wie wohl seine Reaktion wäre? Lyall's Grinsen verstärkte sich etwas, als er daran dachte.
Er beobachtete, wie Jiro sich das Shirt vor den Körper hielt, um zu sehen, wie gross es an ihm sein würde - bestimmt ziemlich gross.

Jiro's Augen weiteten sich. Er könnte doch nie... Rasch räusperte der Kleine sich und sagte dann: "Uhm... danke.. aber ich denk, das wird schon irgendwie gehen..." Er versuchte ein Lächeln und legte sich Lyall's Shirt wieder auf seine Oberschenkel, anschliessend öffnete er den Reissverschluss seiner grünen Kaputzenjacke und zog diese dann auch aus, um sie an den anderen Bettrand zu legen. Irgendwie hatte er das Gefühl, das Lyall in beobachtete... Ach was, dachte Jiro sich, zog dann auch sein Shirt aus und legte es zum Jäckchen.
Erneut betrachtete er das Shirt des Grösseren und stülpte es sich dann über den Kopf, wofür er aufstehen musste, damit er es sich auch über den Hintern ziehen konnte. Unsicher, wie das nun aussah, drehte er sich einmal ums eine eigene Achse und lachte leise - das Shirt war wirklich zu lang.

Lyall bemerkte amüsiert die Reaktion des Kleineren, und freute sich, dass er ihn zum Lächeln gebracht hatte.
Er beobachtete, wie Jiro die Jacke auszog - Lyall versuchte gar nicht erst, wegzuschauen, er wusste, dass sein Blick ohnehin wieder zu dem sich umziehenden Kleinen zurückwandern würde. Stattdessen fuhr er sich mit der Hand durch's Haar und sah ihm weiter zu. Das Shirt ging denselben Weg wie die Jacke - es landete auf der Bettkante. Lyall musterte den schmalen Oberkörper Jiro's, die dünnen Arme, die aussahen, als könnte der Kleine keine einzige Liegestütze oder sonst was zu stande bringen. Als Jiro das Lyall's Shirt vor seinen schmächtigen Körper hielt, verdeckte er damit unwillkürlich dessen Sicht auf ihn. Dann aber zog er es sich über. Als der Kleine aufstand, um es sich auch über den Hintern zu ziehen - im Sitzen ging das schlecht, schluckte Lyall hart.
Dass der Kleinere sein Shirt trug, gab Lyall das Gefühl, dass er ihm gehöre - und das war ganz und gar nicht gut. Am Ende tat er noch etwas unüberlegtes, etwas, das Jiro erschrecken würde - obwohl er genau das vermeiden wollte. Noch einmal fuhr er sich durch's Haar, verscheuchte all die Gedanken, und konzentrierte sich darauf, nicht die Beherrschung zu verlieren. Wieso musste sein Zimmerpartner denn auch so süss sein!?
Er liess sich rücklings auf sein Bett fallen, und starrte eine Weile an die Decke, um sich abzulenken. "Wenn du noch 'was brauchst, sag's mir einfach, 'kay?"
Er sah zu Jiro hinüber, welcher sich im Kreis drehte, das Shirt schwang ein wenig um seine schmalen, hellen Beine. Lyall biss die Zähne zusammen, um das aufkommende Verlangen zu unterdrücken.

Jiro betrachte sich nocheinmal mit einem leisen Lachen und blickte dann zu Lyall, welcher sich mitterweilen auf's Bett gelegt hatte. Irgendwie schien die Atmosphäre im Zimmer plötzlich etwas verändert - der Katzenjunge konnte bloss nicht sagen, was er war oder an was es lag.
Auch wenn der Kleine sah, das das Gesicht des Grösseren angespannt war, meinte er:"Okay" Er lächelte und trat dann einen Schritt näher. "Dankeschön" Jiro lächelte noch etwas mehr und wandte sich dann ab, um zum Badezimmer zu laufen. Er blickte sich kurz um und erblickte dann die Zahnpaste, welche offensichtlich Lyall gehörte. Der Kleine hatte zwar nicht gefragt, ob er sie benützen dürfe... aber es würde wohl schon in Ordnung sein... Da Jiro ja keine Zahnbürste hatte, drückte er sich einfach einwenig von der Zahnpaste auf den rechten Zeigefinger und begann, sich so die Zähne zu putzen.

"Schon gut.", murmelte Lyall, und versuchte, zurück zu lächeln, als Jiro sich bedankte. Er beobachtete, wie der Kleinere in's Badezimmer tapste, richtete sich mit einem Seufzen auf und folgte ihm.
Im Türrahmen blieb er stehen und schaute erstaunt zu, wie Jiro sich Zahnpaste auf den Finger strich, und diese dann zu seinem Mund führte. Wollte er sich ernsthaft so die Zähne putzen?!
"Das nützt doch nichts...", brummte er vor sich hin, trat näher, griff nach seiner Zahnbürste und presste etwas Paste drauf. Kurz entschlossen drückte er dem Kleinen seine eigene Zahnbürste in die linke Hand. "Wenn du schon unbedingt die Zähne putzen musst, mach es wenigstens richtig!", sagte er laut, mit einer Stimme, die nicht wirklich Widerspruch erforderte.

Jiro war nocht nicht weit mit seine Zahnputzaktion, als Lyall ebenfalls ins Badezimmer kam und sich seine Zahnbürste schnappte. Erst dachte der Kleinere, dass der Junge sich auch die Zähne putzen wollte, doch als Jiro dann plötzlich die Zahnbürste zwischen den Fingern hielt, kapierte er es nicht wirklich. "Was...", meinte er fragend, aber war sich sicher, das Lyall nichts verstanden hatte, da er ja immer noch seinen Finger im Mund hatte. Damit er also normal reden konnte, hätte er die Zahnpaste in seinem Mund einfach ins Waschbecken ausspucken können, aber irgendwie war ihm das zu peinlich, also hielt er seinen Mund geschlossen und streckte dem Wolfsjungen die Hand mit dessen Zahnbürste entgegen, er konnte ja schliesslich nicht die Zahnbürste von jemand anderem benützen...!

Lyall biss die Zähne zusammen, als er beobachten musste, wie Jiro so seinen Finger im Mund herumschob, und zu ihm hochblickte. Etwas Zahnpaste lief aus Jiro's Mundwinkel, und Lyall hob die Hand, ging etwas näher an Jiro heran und wischte mit dem Finger die Zahnpaste weg. Seine Hand blieb unter Jiro's Kinn, er hatte sie unter das Kinn gelegt, während er mit dem Daumen über Jiro's Mundwinkel gestrichen hatte. Sein Blick blieb an Jiro's vollen Lippen hängen, die feucht glänzen.
Unwillkürlich trat Lyall ein paar Schritte näher, drängte Jiro an die Wand des Badezimmer's, und schlug mit der Faust an die Wand über Jiros Kopf. Er hob dessen Kinn, sodass er ihm in die Augen schauen musste. Ihre Köpfe waren jetzt gefährlich nah beieinander, und Lyall's unbeherrschtes Ich hatte vor, diese Distanz ebenfalls zu überbrücken.

Eigentlich hatte Jiro von Lyall erwartet, dass dieser seine Zahnbürste einfach wieder zurück nehmen würde oder zumindest etwas in dieser Art. Stattdessen streich er dem Katzenjungen etwas von der Zahnpaste vom Mundwinkel, was den Kleinen dann schon etwas verwunderte.
Aber als der Grössere ihn plötzlich gegen die Wand schob und mit der Faust an die Wand schlug, erschrack Jiro so stark, dass er unfreiwillig die Zahnpaste in seinem Mund herunterschluckte - glücklicherweise konnte er den darauf folgenden Hustenreis unterdrücken und blickte verwirrt hoch zu Lyall, welchen ihn mit einem seltsam intensiven Blick anstarrte. Noch komischer war, das sich die Gesichter der beiden so nahe waren, der Kleinere wusste nicht, ob er Angst um sich oder Lyall haben sollte. "L-Lyall...?", erkundigte er sich zaghaft und schaute aus dem Augenwinkel zur geballten Faust des anderen Jungen. Was ist bloss los mit ihm...?, fragte sich Jiro und biss sich auf die Lippe.

Lyall's Pupillen vergrösserten sich gemeinsam mit seinem wachsenden Verlangen, als er in Jiro's verschieden farbene Augen schaute. Unschuldig und rein schauten diese drein, nicht ahnend, was in dem Wolfsjungen vorging. Ein Teil Lyalls drängte danach, diesen reinen, unbefleckten Jungen den seinen zu machen, ihn nicht mehr ganz so unschuldig sein lassen. Desweilen versuchte ein anderer, vernünftiger Part Lyalls, den Jungen vor Lyall selbst zu beschützen, ihn rein und unversehrt zu bewahren.
Der verlangende Teil gewann.
Ungestüm schob Lyall sein linkes Bein zwischen die beiden Jiros, nagelte ihn somit an die Wand fest. Jiros verwirrter Ausruf blieb unbemerkt. Lyall neigte den Kopf noch etwas weiter zu Jiro hinab, bis sich ihre Lippen beinahe trafen. Jiro's Atem auf seiner Haut riss ihn zurück, machte ihm bewusst, was er tat. Scheisse! Abrupt drehte er den Kopf weg, wobei seine Lippen diejenigen Jiro's streiften. Langsam trat er einige Schritte rückwärts, während er Jiro etwas nervös beobachtete.

Jiro's Atem ging immer schneller, Lyall machte ihm langsam etwas Angst. Warum antwortete er nicht? Was war überhaupt mit ihm? Der Katzenjunge hatte absolut keine Ahnung, was er tun sollte - doch viel gab es da auch nicht, da der Grössere ihn so an die Wand genagelt hatte. Er wollte gerade noch einmal fragen, was los war, da schob ihm plötzlich Lyall dessen Bein zwischen diejenigen von Jiro, wodurch der Kleine einen überraschten Laut von sich gab. Der Katzenjunge dachte schon, dass der Wolfsjunge ihm nun gar nicht mehr näher kommen konnte, aber verwarf diesen Gedanken auch gleicht wieder, als Lyall seinen Kopf noch näher an denjenigen von Jiro bewegte. Nun traute sich Jiro gar nicht mehr zu atmen. Eigentlich hatte er vorgehabt, Lyall wegzustossen, doch plötzlich trat dieser von selbst weg. Dabei streiften sich ihre Lippen und der Kleinere hielt sich reflexartig die Hand vor den Mund. Was war das eben...? Wortlos und verwirrt blickte er zum anderen Jungen, unwissend, was er nun sagen sollte. Sollte er ihn fragen, was los war, einfach stumm bleiben oder gar wegrennen? "B-bist du... o-okay?", erkundigte er sich schliesslich leise und musterte Lyall.